Sonnentee Geranium Robertianum

Stinkender Storchenschnabel

 

 

Schon beim Sammeln der Blüten bin ich tief berührt. Ihr zartes Rosa schwingt sich ganz sanft in meine Seele ein. Leises Flüstern im Sommersonnenschein. Das Pflanzenwesen nimmt Kontakt zu mir auf. Mit einem ebensozarten Erdbeerblatt pflücke ich die rosa Blütensterne.

 

 

Ich bereite eine Glasschale mit Wasser, lege behutsam alle Blüten auf die Wasseroberfläche und stelle die Schale in die Sonne.

 

 

Eine Botschaft ist ganz deutlich: Verlorene Unschuld.

 

 

Sie macht mich traurig und doch schwingt in dieser Botschaft auch das Wesen des Storchenschnabel mit: die Verbindung mit der Quelle, die Reaktivierung der inneren Heilkräfte. Das Zurückfinden zum unverletzbaren Seelenkern in uns allen.

 

 

Nach einigen sonnigen Stunden nehme ich die Glasschale in die Küche und bereite das Abfüllen vor. Mit einem Stück Geschirrtuch und einem Trichter fülle ich den Sonnentee in die vorbereiteten Flaschen. Etwa ein Drittel der Flasche wird mit Flüssigkeit gefüllt, den Rest ergänze ich mit Alkohol (in diesem Fall ca. 38%ig).

 

 

Die Blüten gebe ich unserem Garten zurück, auch ein wenig Sonnentee geht zurück an die Erde. Mit dem restlichen Tee in einem Glas setze ich mich in den Garten, der Pfirsichbaum spendet Schatten in der sommerlichen Hitze.

 

 

Langsam und dankbar trinke ich in kleinen Schlucken und schreibe meine Gefühle und Gedanken auf.

 

 

Ich spüre es ganz deutlich: zurück zu den Wurzeln. Ich fühle ganz sanfte Kräfte in meinem Unterleib wirken. Ruhe, Einkehr in meinen inneren Tempel. Stille, die Quelle, im Fluss sein.

 

 

Ganz sanfte und doch unmittelbare und starke, reinigende Kräfte sind am Werk. Es fliesst der Schmutz aus alten Wunden aus meinem Körper und meiner Seele. Ich fühle mich erfrischt, gereinigt, belebt, wie neugeboren, ganz im Hier und Jetzt.

 

 

Martha, Juni 2013