Raunächte, die wilde Percht

Die Raunächte, auch Rauchnächte genannt - hier geht es sinnbildlich um den von alters her bekannten Brauch des Ausräucherns von Haus und Hof, sind Nächte in der Zeit zwischen der Zeit. Zählen wir in einem Jahr die Tage der Mondmonate (354) und die Tage des Sonnenjahrs (365) ergibt sich eine Differenz von 11 Tagen bzw. 12 Nächten. Wann diese nun genau beginnen, darüber gibt es verschiedene Meinungen:

+ manche sagen, dass sie bereits mit der Nacht von Luzia (13. Dezember) beginnen. Luzia (Lucia) ist die Lichtbringerin.

+ oder der Beginn wird auf die Thomas-Nacht (Wintersonnenwende am 21. Dezember) gelegt

+ der am meisten verbreitete Beginn fällt auf die Weihnachtsfeiertage (24., 25. Dezember), damit enden die Raunächte mit dem 5. bzw. dem 6. Januar (Dreikönigstag)

Wie wir nun diese Tage oder Nächte im Kalender auch für uns festlegen, wichtig ist unser innerer Bezug zu ihnen und unsere Aufmerksamkeit in dieser besonderen Zeit. Die Schleier zwischen den Welten sind sehr dünn und das Brauchtum sagt, dass die Frau Percht (Frau Holle) und ihre wilde Schar unterwegs sind. Ich habe in dieser Zeit oft den Himmel beobachtet und sie fliegen sehen, es liegt eine Wildheit in der Luft, die man riechen kann!

Es wird erzählt, dass Tiere sprechen können in diesen Nächten und dass wundersame Begegnungen möglich sind. Es wird auch viel von Gefahren und ihrem Schutz vor ihnen erzählt. Dass es böse Geister sind, die da unterwegs sind, man des nächtens nicht vor die Türe gehen soll und dass die Räucherungen dieser Zeit dazu dienen Haus und Hof zu schützen vor der Wesen der Anderswelt.

Ich denke, jeder findet seinen persönlichen Umgang mit diesen alten und neuen Mythen. Mein Gefühl sagt mir, dass es um Respekt geht, um Anerkennung und Aufmerksamkeit, die den Kräften und Wesen dieser Zeit gilt. Sie "gehört" uns nicht, diese Zeit, sie "gehört" dem Flug der Anderswesen. Wir können sie nützen um uns zurückzuziehen, zu pausieren, Innenschau zu halten, auch Orakel sind möglich! Es ist die Zeit der Weissagungen für das kommende Jahr und Räucherungen können uns dabei unterstützen (Eisenkraut, das Isen- oder Druidenkraut, ist eine heimische Räucherpflanze, die Inspiration und Vision fördert).

Was die Gefahren und den Schutz vor ihnen betrifft: es sind so allerlei Wesen unterwegs, und sie sind ganz schön wild unterwegs, das ist spürbar. Dabei sind uns genauso viele gut gesinnt, wie es welche gibt, die uns nicht unbedingt förderlich sind. Doch: wo wäre das Gleichgewicht, das unsere Welt trägt, ohne diese beiden Kräfte? Wir brauchen immer Licht und Schatten, Hell und Dunkel, Freude und Trauer... Daher meine ich, es ist gut, den Wohnbereich zu reinigen und zu schützen (dafür verwende ich sehr gerne Beifuss, Wacholder, Angelikawurzel, Weihrauch und Myrrhe). Gleichzeitig aber auch eine Einladung auszusprechen für die wohlwollenden Kräfte und ihnen beiden (also allen Wesen) ein Rauchopfer darbringen - dafür lässt sich gut eine Mischung aus folgenden Pflanzen räuchern: Beifuss, Holunder, Mariengras, Weihrauch und Rosenblüten.

Um unseren persönlichen Weg in dieser Schwellenzeit zu unterstützen und um förderlich auf die zukünftige Entwicklung einzuwirken verwende ich gerne Mistel, Weidenrinde, Wermut, Iriswurzel, Angelikawurzel, Holunder, Lavendel und Rosenblüten.

 

Meine persönliche Empfehlung:

Räuchermischung für die Raunächte

+ Beifuss - Schutz und Reinigung, Verbindung zur Anderswelt und Rauchopfer für die wilde Percht

+ Wacholder - Schutz und Reinigung, Verbindung zur Anderswelt, wahrnehmen der inneren Verbundenheit mit dem Ganzen

+ Eisenkraut - Isen- und Druidenkraut, heimische Orakelpflanze, für Inspiration und Vision

+ Holunder - Mark, Holz und Rinde - Schutz, Schwellenbegleitung und Rauchopfer für Frau Percht (Frau Holle - Holunder!)

+ Weidenrinde - Schutz und Beweglichkeit zwischen den Welten

+ Wermut - Begleiter in der Schwellenzeit, wenn die Umstände schwierig sind, bringt neue Kraft und Motivation! Vorsicht, NICHT in der Schwangerschaft verwenden!

+ Rosenblüten - bringen Liebe und Harmonie in unsere Herzen, für liebevolle Annahme des Gestern und Heute und positive Haltung im Blick auf das Morgen, Lass das innere Kind tanzen :-)

+ Lavendel - Begleiterin bei Übergängen, bringt Klarheit und Ordnung

+ Iriswurzel - schafft Verbindungen, zart-wärmender Schutzmantel für die Seele

+ Angelikawurzel - bringt Schutz, Licht und Hoffnung, der Engel in Pflanzengestalt, Verbindung zu den helfenden Wesen der Elfen, eine wohltuende Unterstützung in der dunklen Zeit, warm und erdig

+ Weihrauch - Reinigung, feierliche Atmospäre, und Rauchopfer

+ Mistel - Schwellenpflanze, fördert den guten Übergang in eine neue Phase, heilige Pflanze der Kelten, nur mit großem Respekt räuchern!

+ Mariengras - der Duft öffnet das Herz und schafft eine friedliche, harmonische Stimmung, Einladung für wohlwollende Geister und Wesen

 

Ich freu mich übers Teilen des Beitrags! Danke!

 

zu den Jahreskreisfesten